Gärtnern in der Stadt
Dass jeder Mensch ein Stückchen Grün braucht, ist keine neue Erkenntnis. Die traditionellen Kleingärten boten und bieten den Stadtbewohnern die Gelegenheit, sich selbst mit frischem Obst und Gemüse zu versorgen. Kleingartengebiete wurden daher extra zur Verfügung gestellt, um den Bürgern eine bessere Ernährung zu ermöglichen. Die übliche Organisationsform ist der Kleingartenverein.
Mit dem neuen Begriff "Urban gardening" wird jedoch eine andere Art des städtischen Gärtnerns bezeichnet, die sich auch als eine Form des politischen Protests versteht. Die Bürger warten nicht mehr auf Pläne der klammen Kommunen, sondern nehmen die Sache selbst in die Hand. Mitten in der Stadt und selbstorganisiert wird auf ehemaligen Brachen ökologischer Ackerbau betrieben. Verkehrsinseln, Mittelstreifen und Baumscheiben (das nicht versiegelte Erdreich um den Baum) werden eigenständig begrünt, verlassene Industriegrundstücke zu Nutzgärten umfunktioniert und in alten Autoreifen Beete angelegt. Dabei geht es auch um Integration - beim gemeinsamen Gärtnern ist es leichter, kulturelle und religiöse Unterschiede zu überwinden und sich kennenzulernen.
Gärtnern in der Stadt findet also in vielfältigen Formen statt. Hier eine (unvollständige) Liste der Gartentypen in der Stadt:
- Kleingarten / Nutzgarten / Naschgarten
- Urban Gardening-Arreal
- Interkultureller Garten
- Mietergarten
- Privatgarten
- Schulgarten
- Firmengarten
- begrünter Hinterhof
- begrünte Baumscheibe
- begrünte Terrasse oder Balkon
Interview mit Peter Paschke, Präsident des Bundesverbandes Deutscher
Gartenfreunde e.V., über naturbewusstes Gärtnern in den Kleingärten